Aufgrund der durch Covid-19 auferlegten Einschränkungen haben wir uns in diesem Jahr entschieden, nur eine einzige Ausstellung zu veranstalten, die die gesamte Saison über dauert. Wir wählten Traumwerke, um die großartigen Leistungen unseres verstorbenen Freundes Peter Rintsch bei der Verwirklichung der visionären Ideen seines ebenfalls verstorbenen Mitarbeiters Abd EL R. Hashmat Mohamed zu zeigen.
Wir gaben auch zwei Künstlern, Britta Lipka und Vivien Thiel, die Gelegenheit, Werke im Dialog mit Traumwerke zu präsentieren.
Traumwerke
Peter Rintsch und Abd EL R. Hashmat Mohamed
Im Jahr 1986 trafen sich Abd El R. Hashmat Mohamed und Peter Rintsch in einer Tischlerei in Kreuzberg.
Der von Mathematik und ägyptischer Mythologie besessene ägyptische Biophysiker Hashmat, der seit 1977 in Berlin lebte und Kerntechnik studierte, baute seit drei Jahren an einem gigantischen Bett, in seiner Einzimmerwohnung in der Sonnenallee wo er erst von der Pharao Snofru geträumt hatte.
1983 besuchte er die Cheopspyramide in Ägypten und dort, nachdem er einen Wärter bestochen hatte, 36 Stunden in der Königskammer verbracht. In den Träumen, die er dort hatte, kam der Pharao Snofru zu ihm und zeigte ihm ein fantastisches Pharaonen Bett, einen „verlorenen Schatz“. Zurück in Berlin hatte er weitere Träume, brach sein Kerntechnikstudium ab und machte den Bau des „verlorenen Schatzes“ zu seiner Lebensaufgabe. Aber Hashmat war kein Tischler, geriet an seine Grenzen und kam nicht weiter. Dann traf er Peter.
Peter Rintsch, der seit seiner Kindheit im Schwarzwald Möbel gebaut hatte, war nach einer Tischlerlehre 1985 nach Berlin gezogen, da er sich schon immer für außergewöhnliches Möbeldesign interessierte und seine Kenntnisse vertiefen wollte. Er war sofort fasziniert von der Ausstrahlung und den Visionen des Mystikers Hashmat. So begann eine Zusammenarbeit, die getragen war von einem telepathischen, fast wortlosen Verständnis und einer tiefen intuitiven Verbindung. Zusammen vollendeten sie das Pharaonen Bett und begannen mit der Verwirklichung weiterer der insgesamt 41 Traumvisionen Hashmats. In den folgenden 10 Jahren entstanden eine große, bewegliche Teleporter-Pyramide sowie 10 weitere Objekte.
In Correspondence
Eine neue Werkserie im Dialog mit Traumwerke
#1 Britta Lipka
EINFARBIG
17.7-26.7.2020
Kunst entsteht aus der Liebe zu den Materialien
Britta Lipka und Peter Rintsch begegneten sich 1996 und lebten über 20 Jahre zusammen.
Zu Beginn dieser Zeit entdeckte sie beim gemeinsamen Renovieren ihrer Wohnung die Kunst des Mosaikmachens. Seitdem beschäftigt sie sich intensiv mit dieser Kunstform und entwickelte dabei eine ganz persönliche minimalistische Sprache im Schnittpunkt zwischen Handwerk und Kunst.
#2 Vivien Thiel
Action Man & Dr. X
30.7 – 9.8.2020
Kunst entsteht aus Träumen und Künstler aus der leidenschaftlichen Beschäftigung mit dem Geträumten
Thiel lebt mit ihnen, gibt ihnen durch ihr Outfit, das sie nach dem Vorbild von Dr. X mit künstlerischer Kreativität selbst gestaltet, eine ganz eigene Identität und lässt ihre Welt für uns lebendig werden. “Dr X ist zurück!”
In ihrer Installation zeigt Vivian Thiel ihre Figuren erstmals in der Öffentlichkeit. Ihre Ausstellung ist zu sehen vom 30.07. bis zum 09.08.2020 oder so lange, bis Vivian Thiel ihre Superhelden wieder an ihrer Seite braucht.